Künstlerische Leitung:
Beate & Thomas Biel
Hauptsponsor
1 ChillyJazz
2 Trio Corde
3 Peter Klein Group
4 Kraichgau JazzEnsemble
feat. Alex Sipiagin
- Musik- und Kunstschule Bruchsal - Rimolinisaal -
Rainer Böhm
- piano
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Jens Düppe Quartett
Line up:
+ Jens Düppe - drums
+ Frederik Köster - trumpet + Lars Duppler -
+ Christian Ramond -
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Alte Kelter Bahnbrücken
Olivia Trummer
- piano / vocals
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Lilly Thornton Quartett
- Lilly Thornton - vocals
- Uli Möck - piano
- Jens Loh - bass
Elmar Frey - drums
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Kelterhaus Ubstadt
Quadro Nuevo
- Mulo Francel - sax, cl, mandoline
- Andreas Hinterseher - accordeon, bandoneon, vibradoneon, trumpet
- D.D. Lowka - bass, perc.
- Chris Gall - piano
Ignaz Netzer eröffnet das Internationale Kraichgau Jazzfestival 2018
Kraichtal-Neuenbürg (art) "Der Blues hat mich von klein auf gepackt", sagt Ignaz Netzer, auch der "Bluesinator" genannt. "Es sind die Geschichten, die der Blues erzählt, die Menschen, die den Blues prägen und die Orte, wo der Blues entstanden ist, ja heute noch entsteht und sich entwickelt. Das ist es, was mich fasziniert." Mit Blues begann auch in der Besenwirtschaft "Guggugsnescht" von Fritz und Bettina Zorn das diesjährige Kraichgau Jazzfestival. Der passende Ort dafür mit seinem urtümlichen Ambiente und mit den Gastgebern, die sich selbst für jede Form von Musik begeistern können. So war das "Guggugsnescht" randvoll gefüllt mit Gästen.
Ignaz Netzer hielt was der Ruf versprach, der ihm vorausgeeilt war: Typischer Blues mit ausgeprägten Gitarren-Patterns und einem breiten "American Slang". Er wechselte immer wieder zwischen leichtem, ja tänzerischem Rhythmus und dem getragenen schweren Blues. Dazwischen dann Geschichten über Blues-Größen und über die Entstehung von bestimmten Songs.
Interessant Netzers Story über seine älteste Gitarre, eine Gitarre aus Blech von 1933, die er über Umwege und mehrere Besitzer erworben hatte. Auch einen Song über seinen Kater "Lady Gaga" hatte er dabei, den er zunächst für eine Katze hielt. Netzer erzählt mit seinen Songs von Stagger Lee, von Blind Blake oder Brownee Mcghee, Persönlichkeiten mit einem besonderen Schicksal oder Lebenswandel, die sich so recht für den Blues eignen. Mit der rechten Hand hämmert er konsequent den Blues-Rhythmus in die Saiten, leicht, spielerisch und mit unwahrscheinlichem Tempo.
Die Zuhörer gehen begeistert mit. Die Füße tanzen unter und die Finger auf dem Tisch, die Oberkörper wippen und bei vielen sind die Augen geschlossen, um den Blues zu inhalieren. Mit der linken Hand spielt Netzer die Blue-Notes, gleitet mit dem "Bottelneck" auf dem kleinen Finger über die Saiten oder lässt die hellen Flageolett-Töne erklingen. Die Zuhörer genießen es in vollen Zügen. Dazwischen ertönt die Bluesharp, schrill wie eine Dampfpfeife, sanft wie ein Kätzchen, sie wispert, schluchzt, jauchzt und jubelt. Bei einzelnen Songs sind auch die Zuhörer gefordert, mit Singen, Klatschen und Schnipsen. "Interaktiv", nennt es Netzer.
Der Blues zusammen mit der dichten Atmosphäre im "Guggusnescht" und mit seinem originellen Ambiente lässt die Gäste an den Mississippi reisen, die Wiege des Blues, zu den Weiten des Südens und zu den Farmworkers, die sich mit dem Blues Geschichten erzählen. Drei Zugaben erklatscht sich das Publikum, bevor das Konzert mit dem Hit "Midnight Special", dem Mitternachtszug, am späten Abend ausklingt.